Bauvorhaben

Hof Sackern in Entwicklung

Seit dem Gründungsimpuls ist das Grundkonzept für Hof Sackern:

Biologisch-dynamische Landwirtschaft

Pädagogische Arbeit mit Kindern und Erwachsenen, daher ist der Verein als gemeinnützig anerkannt

Kein Privateigentum an Hof und Ländereien

Einbeziehung der Menschen aus dem Umkreis des Hofes

Direktvermarktung

38 Jahre später sieht es folgendermaßen aus:

Die Hofanlage wurde vom Verein Hof Sackern gekauft (1995).

Die bewirtschaftete Fläche des Hofes beträgt 57 ha, wovon 12,5 ha im Eigentum des Verein Hof Sackern e.V. sind.

Die ehemalige Rübenmiete wurde zum Hofladen ausgebaut, eine Backstube eingerichtet, alle Wohneinheiten renoviert, die Ruine wieder aufgebaut zu einem Wohnhaus für ältere Menschen (Haus 26). Die alte Remise ist jetzt Laufstall für die Kühe. Eine neue Remise wurde gebaut, Metall- und Holzwerkstatt, Kartoffellager und -Sortieranlage, sowie Mähdrescher beherbergend. Eine weitere Remise entstand für die Gemüsebaumaschinen, Anhänger und Anbaugeräte der Landwirtschaft. Es gibt zwei Folientunnel mit je 200m², ein 6m² Glashaus und als Gemüselager einen Erdkeller, der letztes Jahr erweitert wurde.

Unsere Hof-Produkte werden vermarktet über den Hofladen mit ca. 180 Kunden und eine Abokiste, die ca. 370 Kunden wöchentlich hat. Ergänzt werden die eigenen Produkte durch Zukauf über den regionalen Großhandel (v.a. Obst/Gemüse außerhalb der Saison und Trockenwaren).

Nun steht der nächste Entwicklungsschritt an. In einem intensiven Prozess zusammen mit den Team 51,5° Architekten aus Wuppertal konnten wir ein Gesamtkonzept für die Hofentwicklung ausarbeiten. Herausgearbeitet wurden folgende sechs Projekte, die unmittelbare Notwendigkeit haben:

  • Bau eines Gemüseputzraumes mit Kohl- und Kürbislager

Notwendigkeit: Bisher wird unter einem Vordach das Gemüse geputzt, wobei der Ort am entferntesten liegt vom Gemüseacker und den Lagern. Das Potential der Vermarktung von Hofgemüse durch die bestehende Vermarktung ist nicht ausgeschöpft.

Verbesserung für die Menschen: Schutz gegen Regen, Sonne und Frost, kurze Wege

Wirtschaftlichkeit:

      • Zeitersparnis durch kürzere Wege, weil alles Lagergemüse nahe bei ist (Nähe zum Gewächshaus und zum Gemüseacker).

      • Deutliche Verminderung von Lagerverlusten beim Kohl, weil die Lagertemperatur im Erdkeller nicht niedrig genug ist, dadurch kann der Umfang des Anbaus in Zukunft erhöht werden.

      • Durch optimale Lagerung können weitere Kohlsorten wie Chinakohl oder auch Lagersalate wie Zuckerhut, Radicchio zusätzlich angebaut und eingelagert werden.

      • Im Sommer können Gurken und Zucchini besser zwischengelagert werden, durch das Kühlhaus können z. B. Salatsätze, die zu schnell erntereif sind, zwischengelagert werden.

      • Das Putzwasser, wie auch das Regenwasser wird aufgefangen und über den Teich zur Bewässerung wiederverwendet.

      • Auf dem Dach wird Photovoltaik installiert für den Energiebedarf.

  • Bau einer neuen Remise zur Unterbringung von Mähdrescher und Ackermaschinen, und als weiteres Futterlager

Notwendigkeit: Platz für den Mähdrescher, dadurch können die Traktoren und der Radlader in der Remise am Hof untergebracht werden. Alle landwirtschaftlichen und gärtnerischen Maschinen haben einen überdachten Platz. Baumaterialien wie Holz können übersichtlich unter Dach gelagert werden.

Erfreulicherweise konnten im vergangenen Jahr ca. 10 ha mehr Grünland hinzugepachtet werden, welches zu Heu gemacht wird. Auch hierfür können wir die neue Remise nutzen, und uns damit beträchtliche Mengen Plastikfolie sparen, mit welcher wir ansonsten die Ballen konservieren müssten.

Verbesserung für die Menschen: Bessere Arbeitsbedingungen.

Wirtschaftlichkeit:

      • Alle Maschinen unter Dach, dadurch weniger Verschleiß durch Witterung.

      • Das Hofbild wird strukturierter, was die Attraktivität für Besucher/Kunden erhöht.

      • Zusätzliches Futterlager, d.h. kein Bedarf für Futterkauf in trockenen Jahren.
      • Das Regenwasser wird aufgefangen und über den Teich zur Bewässerung verwendet.

      • Auf dem Dach wird Photovoltaik installiert für den Energiebedarf.

 

  • Anlegen eines Teiches zur Wasserversorgung des Gemüses, inkl. Bohren eines Brunnens

Notwendigkeit: Andauernde, wesentlich günstigere Wasserversorgung für Tiere und für die Pflanzen im Gewächshaus. In Trockenphasen kein Stadtwasser mehr als Feldbewässerung auf den Neuansaaten und Pflanzungen auf dem Gemüseacker.

Verbesserung für die Menschen: bisher konnte nur gepflanzt werden, wenn unmittelbar Regen bevorsteht. Dies erfordert ein hohes Maß an zeitlicher Flexibilität. Mit einer Bewässerung entsteht weniger Stress, und die Jungpflanzen können zum optimalen Zeitpunkt gepflanzt werden.

Wirtschaftlichkeit:

      • Einsparung Stadtwasser durch Sammlung von Dachflächenwasser und dem Brunnen

      • dadurch Feldbewässerung in größerem Umfang möglich, wenn nötig.

      • Ein neues Feuchtbiotop entsteht.

  • Bau einer Milchverarbeitung/Käserei

Notwendigkeit: Die Nutzung der bisherigen Milchverarbeitungsräume ist nur noch begrenzt geduldet durch das Veterinärsamt.

Verbesserung für die Menschen: Deutliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen, flexibleres Arbeiten möglich.

Wirtschaftlichkeit:

      • Stabilere Produktqualität durch bessere Hygienebedingungen.

      • Sicherheit der Verarbeitung

      • Erweiterung des Sortiments in Verbindung mit einem Stallbau in Bauphase 2

  • Bau einer Bäckerei mit Konditorei

Notwendigkeit: Die Nutzung des bisherigen Backraumes ist nur geduldet durch das Veterinärsamt, schlechte Arbeitsbedingungen.

Verbesserung für die Menschen: Deutliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen und -abläufe durch Luft, Licht und der Raumgröße.

Wirtschaftlichkeit:

      • Die Produktivität wird größer durch verbesserte und mehrgleisige Arbeitsabläufe.

      • Dadurch ist es möglich, Menge und Vielfalt der Backwaren zu erhöhen.

      • Mühle, Getreidelager und Bäckerei sind unter einem Dach, dadurch Zeitersparnis durch geringere Wege und eine bessere Ordnung und Übersicht.

      • Durch die Konditorei wird die Produktpalette für das Café erweitert: z.B. gibt es eine steigende Nachfrage nach Kuchen, unter anderem auch für besondere Events (Geburtstage/Hochzeiten etc.) Mit guten Räumlichkeiten kann dies verstärkt bedient werden.

      • Durch den mit Holz befeuerten Ofen im Außenbereich wird eine neue, besondere Brotsorte gebacken werden.

      • Dieser Holzofen wird auch die Hofpädagogik genutzt werden (Schulepoche ‚vom Korn zum Brot‘).

      • Auf dem Dach der Bäckerei wird Photovoltaik installiert für den Energiebedarf.

      • Regenwassernutzung im nahegelegenen Feuchtbiotop (Teich).

  • Bau eines Gewächshauses aus Glas

Notwendigkeit: Verzicht auf das immer wieder zu erneuernde Plastik der Folienhäuser, Installation der beheizten Anzucht zum eigenen Vorziehen von Pflanzen im späten Winter.

Verbesserung für die Menschen: Deutliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen, flexibleres Arbeiten möglich.

Wirtschaftlichkeit:

      • Die Übersicht, Klimaführung und Bewässerungsmöglichkeiten werden verbessert.

      • Durch die Warmanzucht wird die Qualität besser und der Kreislauf geschlossener, weil wir die Anzuchterde selbst herstellen durch Kompostierung.

      • Verdoppelung der Fläche im geschützten Anbau.

      • Dadurch mehr Feingemüseanbau möglich durch Saisonverlängerung im Herbst und Frühjahr.

      • Generelle Steigerung der Produktion durch mehr Fläche.

Flyer zur Präsentation